ALLERGIEN RICHTIG BEHANDELN

Augenjucken, Fließschnupfen, Niesreiz – eine Allergie muss kein Weltuntergang sein. Viele Betroffene versuchen sich daher selbst zu therapieren. Ein unnötiges Risiko, denn bleibende Schäden sind keine Einzelfälle. Behandeln sollte daher immer ein Arzt. Dr. Kurzweg über effektive Methoden und moderne Ansätze der Allergiediagnostik.

 

In der zivilisierten Gesellschaft werden Allergien immer häufiger. Insbesondere Birkenpollen und Gräserpollenallergien sind in Europa sehr verbreitet. Dazu gehören noch unzählige verwandte Reaktionen auf Nahrungsmittel, wie z.B. Kernobst, sogenannte Kreuzallergien.

 

Was sind Allergien?

Bei einer Allergie handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe. Augenjucken und –tränen, Nasejucken, Fließschnupfen, Niesreiz, Nebenhöhlenentzündung, Mundjucken, Schwellungsgefühl, Husten. Die Liste der Beschwerden ist lang und reicht bis zu Erkältungssymptomen körperlicher Schwäche und Müdigkeit.

 

Viele Patienten behandeln sich selbst, ohne die Risiken einer unzureichenden Behandlung zu kennen: Insbesondere bleibende Schäden an den betroffenen Organen (Auge, Nase, Nasennebenhöhlen, Lunge) und die Erweiterung der Symptome (Etagenwechsel) werden befürchtet, wenn eine Allergie nicht zielgerichtet behandelt wird. Neben der seit Jahren etablierten Behandlung mit Allergietabletten sind auch schonende lokale Therapien möglich. Doch an erster Stelle steht die Diagnostik der Erkrankung. Diese sollte in die Hände von Spezialisten gelegt werden.

 

Symptome und Behandlung

Nach der Befragung zu Symptomen und saisonaler Ausprägung erfolgt häufig ein Hauttest (sogenannter Prick-Test), um die Sensibilisierung der Haut auf eine sofort Allergie zu prüfen. Durch die Bestimmung von allergenspezifischen IgE im Blut kann der Hauttest sinnvoll ergänzt werden. Hierdurch ist auch eine weitere Charakterisierung der Allergie möglich, sodass insbesondere auch die Prognose für den Behandlungserfolg einer Immuntherapie (früher Hyposensibilisierung genannt) gestellt werden kann, wenn das Allergen nicht vollständig vermieden werden kann. Das ist sehr wertvoll, da die Hyposensibilisierung eine teure und langdauernde Therapieform ist. Vorteile der Immuntherapie sind insbesondere die Bekämpfung der Ursache der Allergie und die Verfügbarkeit als Spritzen oder als Tabletten oder Tropfen. Weiterhin ist auch die Unterscheidung von lebensbedrohlichen Reaktionen auf Allergene von harmlosen Symtomen (wie Juckreiz im Mund) möglich. Die erwähnte Laboruntersuchung wird in unserem eigenen Labor durchgeführt, weshalb wir eine besondere Expertise anbieten können.

Johannes Buzasi
MEIN KIND SCHNARCHT
 

Schnarchen und Hörstörungen sind häufige Symptome im Kindesalter. Welche Hintergründe das hat und wie Eltern damit umgehen können, erklärt Dr. Kurzweg.

 Wer kennt das nicht? In der Kita geht mal wieder „was um“. Und schon liegt die Familie flach. Schnell ist das ein Ausgangspunkt für unnötiges Kinderleiden. Denn: Kommt es durch häufige Infekte zu einer übersteigerten Bildung von lymphatischen Gewebe im NRR (sogenannte kindliche Polypen oder Adenoide), wird die Belüftung des Mittelohres behindert. Als Folge entstehen Flüssigkeitsansammlungen im Mittelohr, die die Schallübertragung behindern.

Die Symptome

Hörstörungen werden bei jungen Kindern in der Regel als Sprachentwicklungsstörungen klinisch bemerkt. Kinder können, wenn sie nicht gut hören, Worte nicht korrekt aussprechen und hängen in der Entwicklung hinter gleichaltrigen Kindern zurück. Eltern bemerkten auch, dass die Kinder auf Ansprache nicht adäquat reagieren. Durch die Adenoide kann es auch zu Atemaussetzern beim Schlafen kommen. Eltern beobachten häufig einen offenen Mund bei ihren Kindern, da sie aufgrund der Gewebeansammlung im Nasenrachen keine Luft durch die Nase bekommen. Unspezifischer sind als klinische Zeichen Infektneigung und Husten anzusehen.

 

Behandlung

Obwohl kurzzeitige Störungen durchaus normal sind und toleriert werden können, sollten Eltern aufmerksam sein und die Kinder HNO-fachärztlich begleiten lassen, um herauszufinden, ob eine Behandlung (zum Beispiel durch Polypenentfernung gegebenenfalls auch mit Paukenröhrchen) erforderlich sein könnte. Selten ist auch eine Verkleinerung der Gaumenmandeln (Tonsillotomie) erforderlich. Sowohl die konservative Begleitung von Kind und Eltern sowie auch die – meist ambulanten – operativen Therapien übernehmen wir gerne.

Johannes Buzasi